Meine Behandlungsphilosophie

Behandlungszeitpunkt und –dauer bei der Behandlung von Kindern

Wann idealerweise mit einer kieferorthopädischen Behandlung begonnen wird, hängt ab vom individuellen Entwicklungsstand, vom Schweregrad der Fehlstellung sowie vom Leidensdruck des Patienten oder der Patientin. Eine Frühbehandlung kann in manchen Fällen vorteilhaft sein und die Therapie erheblich vereinfachen. Andererseits führt ein zu früher Einstieg zu einer unnötig langen Behandlung, welche durch nachlassende Patientenmotivation möglicherweise erschwert wird. Der ideale Behandlungszeitpunkt bei Kindern muss deshalb vor jeder kieferorthopädischen Therapie individuell evaluiert werden. 

Maximale Schonung des umliegenden Gewebes

Auf den ersten Blick erscheint es ganz einfach, Zähne gerade zu stellen. Auf jeden Zahn wird ein „Bracket“ geklebt, welches den Zahn dazu bringt, sich entlang des Drahtbogens auszurichten. Natürlich ist die Realität komplexer. Die Zahnbögen müssen schliesslich nicht nur schön aussehen, sondern auch perfekt in einander beissen (okkludieren). In einigen Fällen passen jedoch nicht nur die Zähne, sondern auch die Kiefer (Ober- und Unterkiefer) nicht exakt aufeinander. Diese Tatsache muss im Rahmen der Planung sorgfältig berücksichtigt werden. Häufig ist der Kieferknochen, in welchem die Zähne verankert sind, an bestimmten Stellen sehr dünn. In diesem Fall ist es besonders wichtig, dass die Zahnwurzeln nicht über ihre knöcherne Begrenzung hinweg bewegt werden. In Fällen, wo der Kieferknochen zu wenig Platz oder Manövrierraum für die Einreihung aller Zähne bietet, ist es besser, auf einzelne kleine Backenzähne zu verzichten und dafür langfristig keine Zahnfleischprobleme zu riskieren.
Dies ist auch der Grund, warum trotz modernster Behandlungsstrategien zwar seltener als früher, aber in Einzelfällen noch immer Zähne gezogen werden müssen.

Bewährtes mit Modernem kombinieren

Während meiner Spezialisierung an der Universität Zürich erlernte ich neben den zeitgemässen Behandlungsmethoden auch die ursprüngliche Technik des „Standard Edgewise Systems“. Nicht wie bei den heute verwendeten Zahnspangen muss bei diesem System die Position jedes einzelnen Zahnes aufwändig in den Spangendraht eingebogen werden. Diese komplexe Technik wird heute nur noch selten angewendet, da sie weitgehend durch modernere und anwenderfreundlichere Systeme abgelöst wurde und nur noch an wenigen Universitäten gelehrt wird. Ein Nachteil heute verwendeter Bracketsysteme hingegen ist, dass sie oft mittelwertig eingestellt sind und nicht in jedem Fall das individuell optimale Ergebnis erzielen, da die Zahn- und Kieferformen eine hohe Variabilität aufweisen. Durch meine fundierte Ausbildung ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, für jede Patientin und jeden Patienten individuell angepasste Behandlungsmethoden anzuwenden, welche die biologischen Grenzen respektieren und ein stabiles Resultat gewährleisten. Die Verwendung neuster Behandlungsmittel und der Verzicht auf zu stark vereinfachte Standardprotokolle ermöglicht mir eine zielgerichtete, kontrollierte und effiziente Arbeitsweise. Nichts wird Sie als Patientin oder Patienten mehr motivieren, als das Erkennen stetiger Fortschritte, mit welchen sich Ihre Zahnstellung ihrem individuellen Optimum annähert.

Berücksichtigung individueller Bedürfnisse

So vielseitig wie unsere Zahnstellungen, so unterschiedlich sind auch unsere Bedürfnisse, wie diese im Idealfall korrigiert werden sollen. Durch die technischen Fortschritte, welche im Fachgebiet Kieferorthopädie während der letzten Jahrzehnte erzielt wurden, ist die kieferorthopädische Behandlung generell wesentlich erträglicher geworden. Insbesondere Erwachsene schätzen die breite Palette möglicher Therapievarianten, welche ohne ästhetische Einbusse durch sichtbares Metall zurechtkommen. Auch wenn einige (Kiefer-) Fehlstellungen während der Wachstumsphase einfacher korrigiert werden können, lassen sich Zähne zeitlebens verschieben und können somit in jeder Lebensphase begradigt werden.

Die Verwendung von Nachtspangen (Monoblock, Headgear, etc.) kann bei Kindern in vielen Fällen die festsitzende Behandlungsphase („Gartenhag“) wesentlich verkürzen und vereinfachen. Auch wenn die meisten Kinder diese herausnehmbaren Spangen problemlos akzeptieren, können die gleichen Apparaturen gerade bei Jugendlichen eine echte Qual bedeuten. Auch in diesen Fällen gibt es heute verlässliche Alternativen, welche ohne aktive Mitarbeit zu den gleichen Ergebnissen führen. Die Berücksichtigung individueller Bedürfnisse und die sorgfältige Auswahl geeigneter Behandlungsmethoden sind meiner Ansicht nach ebenso wichtig, wie das perfekte Schlussresultat selbst.

Stabilität

Nach Abschluss der kieferorthopädischen Korrektur weisen die Zähne aufgrund des gelockerten Zahnhalteapparats eine erhöhte Beweglichkeit auf. In dieser Phase sind die Zähne ganz besonders gefährdet, sich wieder in ihre ursprüngliche Lage zurückzuverschieben. Deswegen sind festsitzende Stabilisierungsdrähte (Retainer) oder herausnehmbare Apparaturen zum Erhalt des Behandlungsresultats unerlässlich. Dadurch können sich der Knochen und das Weichgewebe um die neu positionierten Zahnwurzeln festigen (remodellieren), ohne dass es zu ungewollten Zahnbewegungen kommt.
Insbesondere bei Frühbehandlungen besteht nach Abschluss der Spangenbehandlung in vielen Fällen noch einiges an Restwachstum. Diese Tatsache muss schon vor Beginn der kieferorthopädischen Therapie berücksichtigt und in das spätere Stabilisierungsprotokoll miteinbezogen werden. Um jeder Patientin und jedem Patienten ein langfristig stabiles Resultat zu gewährleisten, werden sämtliche von mir behandelten Patientinnen und Patienten bis nach Wachstumsabschluss nachuntersucht.

Qualitätssicherung

Als Mitglied der Schweizerischen Zahnärzte-Gesellschaft (SSO) verpflichte ich mich, mein Wissen durch den Besuch von Kursen, Seminaren und Kongressen immer auf dem neusten Stand zu halten. Als SSO-Mitglied unterziehe ich mich der Standesordung des Berufsverbands und respektiere Qualitätsleitlinien und Verpflichtungen, die über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehen.